TEGERFELDEN (gm) - Schon der Start war ungewöhnlich, fand doch die Besammlung der Aktivitas mit einigen Gästen bereits um 6.40 Uhr statt. Bei der Hinreise mit dem Car blieb es ausserordentlich ruhig, die kurze Nachtruhe machte sich bemerkbar.
Vor 8 Uhr wurde im Schulhaus Sulz eingestimmt für den Vortrag der «Over-ture for Winds and Percussion Momentum» von Martin Scharnagel. Dann war volle Konzentration gefragt beim Spiel in der Mehrzweckhalle vor dem Experten und den Zuhörern, welche trotz ungewohnter Tageszeit schon zahlreich Platz genommen hatten. Nach dem Schlussakkord spendete das Publikum viel Applaus und bekundete damit, dass der Vortrag gut angekommen ist. Der Bericht des Experten fiel höchst erfreulich aus. Neben der guten Stimmung im Allgemeinen wurden das Spielen diverser Passagen des anspruchsvollen Stückes und mehrere Register für die Interpretation gelobt. Die wenigen kleinen Abstriche bei der Beurteilung erinnern an die Einwendungen des Dirigenten Ueli Reusser während der Probenarbeit. Beim Einsatz am Paradewettbewerb mit traditioneller Marschmusik fanden die Experten einige Mängel, die künftig ausgemerzt werden müssen.
Gleich sieben Musikantinnen und Musikanten der MG Tegerfelden sollten in Sulz geehrt werden für langjährige Mitgliedschaft und ausserordentliche Leistungen.
Im Zelt der Jubilare fanden sich ein: für 25 Jahre Mitgliedschaft Ramona Hunziker, Claudia Fäs und Camille Borer; für 50 Jahre Markus Mühlebach und für volle 60 Jahre Einsatz in der MGT Walter Deppeler und Stefan Mühlebach. Kari Hauenstein ist ebenfalls seit 60 Jahren eine wesentliche Stütze im Verein, leider war ihm aus gesundheitlichen Gründen nicht vergönnt, persönlich am Fest teilzunehmen. Die Ehrung von Kari wurde vereinsintern nachgeholt.
Der Festplatz ohne grosses Zelt führte dazu, dass die Jubilare zwar vor Regen geschützt waren, die Träger der teuren Vereinsfahnen und die Fans aber freuten sich im Freien auf den angesagten Festakt.
Nach einigen kurzen Ansprachen folgte der Höhepunkt des Festes, nämlich die Ehrung verdienter Musikantinnen und Musikanten. Während den Ehrungen begann es in Strömen zu regnen, sodass das OK be-schloss, für die Fortsetzung in die Mehrzweckhalle zu dislozieren. Kaum am neuen Ort angekommen kam die Durchsage, das Fest werde im Hinblick auf Wetterwarnungen mit Starkregen und Sturm definitiv abgebrochen und das Publikum wurde aufgefordert, das Festareal zu verlassen.
Das war für die grosse Gruppe von Veteranen und alle, die das besondere Ereignis feiern wollten, eine grosse Enttäuschung. Die Musikgesellschaft Tegerfelden dankt ihren treuen Mitgliedern für den grossen Einsatz zugunsten des Vereins.
(gm) Am 19. Oktober besammelten sich 40 Personen im Restaurant Wartegg zur angekündigten Musikreise. Nach dem Genuss von Kaffee und Gipfeli startete die Gesellschaft mit dem Car in Richtung Herisau. In der Kulturwerkstatt erwartete der Hackbrettbauer und -spieler Werner Alder die Reisenden zu einer Information über den Hackbrettbau. Kein trockener Vortrag, nein, eine lustige, mit vielen Anekdoten gespickte Einführung in die Technik und Geschichte des trapezförmigen Instrumentes mit 125 Saiten, welche die Zuhörer faszinierte. Um die Theorie auch in der Praxis zu erleben, wurden die Erläuterungen mehrmals für kurze Zwischenspiele auf dem Instrument unterbrochen, ergänzt durch die Violinistin und Jodlerin Maya Stieger, welche offensichtlich sehr gut mit dem Hackbrettspieler harmonierte.
Instruktionen über den Naturjodel
Noch vor dem Mittagessen, bestehend aus Alplermagronen mit Apfelmus und dem Kaffee mit Schlorzifladen, waren die Reiseteilnehmer selber gefordert: Maya erteilte eine Lektion über den Natur-
jodel. Alle Anwesenden stimmten mit mehr oder weniger Erfolg in den Gesamtchor ein. Auf diese Weise wurde der sehr interessante und unterhaltsame
erste Teil der Reise beendet. Nach dem feinen Mittagessen stellte Werner Alder seine Werkstatt vor, in welcher vor allem Hackbretter samt Zubehör wie «Rüetli» (Hämmerchen) hergestellt werden. Manche staunten, wie viele Arbeitsschritte nötig sind, um ein solches Instrument anzufertigen. Damit auch die handwerklichen Fertigkeiten der Gäste zum Tragen
kamen, durften alle Teilnehmer einen Flaschenhalter aus Holz herstellen. Da wurde neben bohren, schleifen, einölen und Staub schlucken sehr viel gelacht.
Am Schluss waren aber alle ein bisschen Stolz auf die selber erstellten Werke.
Appenzeller Alpenbitter degustiert
Im Laufe des Nachmittags fuhr die Gesellschaft nach Appenzell zum Betrieb der Firma Ebnöter. Alle kannten natürlich den «Appenzeller Alpenbitter», welcher bei der Musikgesellschaft früher zu manchem schönen Fest dazugehörte. Niemand wusste aber, dass in diesem Be-
trieb viele andere Getränke hergestellt und vertrieben werden. Nach einer Führung durch Produktion und Lagerräumenahmen die Teilnehmer die Gelegenheit
wahr, das Angebotene ausgiebig zu degustieren und sich mit diversen neu entdeckten Spirituosen einzudecken. Den Schlusspunkt unter die schöne Reise
setzte Reiseleiterin Ramona Hunziker am Abend im Probelokal in Tegerfelden mit feinen kalten Plättli und Bauernbrot an festlich dekorierter Tafel.
Volles Haus, gute Stimmung, das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Tegerfelden war ein Erfolg.
Mit dem Marsch ‘Amsterdam’ stimmte die Musikgesellschaft die Gäste in der schön dekorierten Halle in das Thema Nordlichter ein. Nach dem Medley ‘A Taste of Ireland’ mit irischen Volksliedern folgte bereits ein erster Höhepunkt mit dem Solo für Querflöten ‘Twinkling Flutes’ von Richard Comello, die vier Flötistinnen begeisterten mit Ihrem Spiel die Gäste und spielten gerne die verlangte Zugabe. Richtig geheimnisvoll wurde es mit dem ‘March oft the Trolls’ von E. Grieg. Der Dirigent Ueli Reusser führte das Korps sicher durch das Stück der lichtscheuen Trolls, welches gespickt war mit leisen, lauten und technisch anspruchsvollen Passagen. Durch das Programm führten die passend zum Thema gekleideten Anika Müller und Laura Büchler.
Bereits bei der Ansage der letzten Nummer vor der Pause mussten die beiden darauf hinweisen, dass einige Esswaren in der Küche bereits ausverkauft waren. Das Solostück für Xylophon ‘Zirkus Renz’ in der Bearbeitung von Peter King setzte den Glanzpunkt vor der Pause. Kevin Bächli meisterte den schwierigen Part am Xylophon derart gut, dass das begeisterte Publikum eine Zugabe forderte.
Nach der kurzen Pause mit dem Verkauf von Losen für die reichhaltige Tombola folgte als Start zum zweiten Teil ein Medley von Udo Lindenberg mit Titeln wie Chattanooga Choo Choo, Rudi Ratlos und weiteren bekannten Liedern. Dann ging es wieder nordwärts mit der ‘Lângstrump Samba’, einer Hommage an die fröhliche, eigenwillige Pippi Langstrumpf. Mit rockigem Schlagzeugintro folgte ‘Walking on Sunshine’, ein weiteres Medley mit einigen kurzen Soloeinlagen für diverse Instrumente. ‘Hello Mary Lou’ dürfte bei vielen Gästen Erinnerungen an Ricky Nelson geweckt haben, dieser feierte vor über 60 Jahren mit diesem Lied grosse Erfolge. Der Schlager wird bis heute oft gespielt. Beim Thema Musik aus dem Norden dürfen Melodien der ABBA nicht fehlen, die Interpretation des Hits ‘Dancing Queen’ in einer Bearbeitung von Idar Torskangerpoll gefiel den Gästen im Saal besonders gut und sorgte für viel Applaus.
Vor dem letzten Musikstück ‘I want to break free’ mit Melodien der unvergesslichen Gruppe Queen wandte sich Präsident Christian Müller an das Publikum. Er dankte den vielen Gästen für das grosse Interesse und die gute Stimmung im Saal, all denen, die im Hintergrund Besonderes beigetragen haben, den Aushilfen, welche namentlich für den Rhythmus zuständig waren und natürlich dem Dirigenten Ueli Reusser, der die Hauptverantwortung für den gelungenen Anlass trug.
Der Schlussapplaus forderte die Musikantinnen und Musikanten noch zu zwei Zugaben heraus, bevor die Bühne zur Bar umgebaut wurde für die Spätheimkehrer.
(gm) Am 25. Juni, zur Mittagszeit an einem sommerlich heißen Sonntag, führte ein Car die Mitglieder der MGT sowie einige Gäste und Angehörige nach Rothrist an den Kantonalen Musiktag. Dieser war das Ziel einer intensiven Vorbereitung, die der Vereinsleitung wegen mehrerer krankheitsbedingter Ausfälle von bewährten Aktivmitgliedern und fehlender eigener Schlagzeuger einiges abverlangt hatte. Dank der Beziehungen zu Nachbarvereinen, insbesondere zur Musikgesellschaft Würenlingen, gelang es, die fehlenden Stimmen mit guten Aushilfen zu besetzen.
Nach kurzem Einspielen und dem letzten Schliff bei der Stimmung der Instrumente galt es, im voll besetztem Konzertlokal und vor dem kritisch zuhörenden Experten das Wettstück ‘Torentes’ von Armin Kofler vorzutragen. Die Komposition stellte hohe Anforderungen an den Dirigenten Ueli Reusser und die Musikanten, mit Taktwechseln sowie lauten und feinen leisen Passagen. Die Begeisterung des Publikums, die durch langanhaltenden Applaus zum Ausdruck kam, liess auf eine gute Beurteilung hoffen. Diese traf dann zur Freude der Aktreure auch prompt mit einigen Verbesserungsvorschlägen des Experten ein.
Am späteren Nachmittag traten die Tegerfelder bei starkem Sonnenschein zur Marschmusik an. Im klassischen Stil trug die MGT den Marsch ‘Diamante’ von Antonino Pedone vor. Der Vortrag kam bei den Experten offensichtlich sehr gut an, denn es resultierte mit 81,25 Punkten der 5. Rang aller teilnehmenden Musikformationen in der Besetzung Harmonie.
Die Musikgesellschaft Tegerfelden kann auf bewährte, langjährige Mitglieder zählen. Drei von ihnen wurden am Musiktag in der grossen Festhalle, welche mit begeistertem Publikum voll besetzt war, geehrt.
Christian Mühlebach, aktiver Trompeter ist seit 25 Jahren ein zuverlässiges Mitglied, das neben den üblichen Verpflichtungen im Vorstand mitwirkt und zudem immer für Sondereinsätze bereit ist. Dank seiner Vielseitigkeit gibt es kaum ein Gebiet, bei dem er für anstehende Aufgaben in seiner ruhigen, unauffälligen Art nicht eine Lösung bereit hat.
Ganze 60 Jahre ist René Deppeler Mitglied der MG Tegerfelden. In mehreren Gremien hat er bei grossen Anlässen seine Fähigkeiten als Organisator und zupackender Akteur unter Beweis gestellt. Weil das Musikmachen nicht nur eine ernste Sache ist, sorgt er bei passender Gelegenheit für witzige Einlagen im Trompetenregister, dem er über die ganze Zeit treu geblieben ist.
Ebenfalls 60 Jahre dabei ist der ehemalige Militärtrompeter Peter Baumgartner. Seine Verdienste um den Verein umfassen neben seinem musikalischen Können als Kornettist und Trompeter eine lange Liste von Sondereinsätzen an Festen und im Vorstand, dabei sticht vor allem seine 15-jährige Tätigkeit als Kassier hervor. Diese Aufgabe forderte ihn in einer Zeit, als die Vereinsfinanzen knapp waren und das Sponsoring noch keine grosse Bedeutung hatte.
Der Kantonale Veteran Christian Mühlebach und die beiden CISM Veteranen René Deppeler und Peter Baumgartner durften immer auch auf die Mitarbeit Ihrer Partnerinnen Nadine, Maya und Rita zählen, was bei der Veteranenehrung gebührend erwähnt wurde.
Die Musikgesellschaft gratuliert den Veteranen und hofft auf viele weitere aktive Jahre.